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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Schwierige Aufgaben mit Mut und Optimismus anpacken


Ein Teil der CDU-Gemeinderats- und Kreistagskandidaten bei der Vorstellung im Rathaus. (Foto:Richter)

(hr) Nicht nur bei der Arbeitslosenzahl sondern auch bei der Verschuldung liegt Eberbach mit an der Spitze im Rhein-Neckar-Raum. Es war eine nüchterne Bestandsaufnahme, die der CDU-Fraktionsvorsitzende Marcus Deschner vorgestern an den Anfang seiner Ausführungen bei der Vorstellung der CDU-Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 13.Juni stellte. Er betonte aber, dass die Stadt kein Geld verprasst, sondern stets sinnvolle Investitionen getätigt habe. Als Beispiele nannte Deschner die Schulen, Sporthallen, den Bereich Kinder und Jugend, die Altstadt- und die Kläranlagensanierung. Parallel dazu habe man Sparmaßnahmen in der Verwaltung eingeleitet, etwa bei der Zusammenlegung der Bereiche Tourismus und Kultur sowie bei der Stadtförsterei.
Auch wenn in der Zukunft unpopuläre Sparmaßnahmen erforderlich werden sollten, wolle die CDU nicht an der Vereinsförderung rütteln und auch an der Musik- und der Volkshochschule festhalten, die sich aber stärker aus eigener Kraft finanzieren sollten. Auch beim Badezentrum wolle die CDU auf Einschnitte verzichten.
Um Eberbach mit seinem günstigen S-Bahn-Anschluss an den Ballungsraum besonders für junge Familien interessant zu halten, sei neben preiswerten Bauplätzen wie derzeit in Rockenau auch ein breites schulisches Angebot wichtig. Hier stehe als nächstes vor allem der Ausbau des Hohenstaufen-Gymnasiums an, wie Stadtrat Günter Wiedemer erläuterte.
Zum Bauvorhaben eines Pflegeheims zwischen Brückenstraße und Neckarstraße habe die CDU noch keine endültige Entscheidung getroffen, sagte Marcus Deschner. Allerdings müsse man sich der Realität der steigenden Anzahl von Senioren in Eberbach stellen und nicht von einem Einkaufszentrum als "Magnet" in der Oststadt träumen, das je nach Warensortiment den Geschäften in der Bahnhofstraße eher schaden als nützen könnte.
Firmeninsolvenzen und Stellenabbau haben die Arbeitslosenzahl in Eberbach hochschnellen lassen. Marcus Deschner führte aber auch positive Beispiele der lokalen Wirtschaft an wie Prof. Krauth Apparatebau, DGF Stoess, Intec und verschiedene Geschäftsgründungen in der Innenstadt. Das unternehmerische Risiko könne die CDU niemandem abnehmen, man wolle aber mit den Firmen in Kontakt bleiben und günstige Rahmenbedingungen schaffen, betonte Deschner. Hierzu zähle er auch das interkommunale Gewerbegebiet "GIP" in Schönbrunn, nachdem das von der CDU favorisierte Gewerbegebiet in der Lautenbach von den Fachbehörden abgelehnt worden war. Großes Entwicklungspotenzial sehe die CDU auf dem zentrumsnahen Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Die wirtschaftliche Entwicklung Eberbachs müsse zweigleisig weitergehen: Einerseits solle der Industriestandort gestärkt werden, andererseits sehe die CDU große Chancen für Tourismus und Gastronomie, wie das Beispiel der erfolgreichen Bärlauchtage zeige. Das attraktive Kulturangebot solle auch künftig gefördert werden, wobei sich die CDU eine Belebung der Stadthallen-Nutzung wünsche.
Auf den künftigen Gemeinderat warten schwere Aufgaben, die man aber "tatkräftig mit Mut und Optimismus" anpacken wolle, warb Deschner abschließend um das Wählervertrauen.
Stadtrat Karl Braun ging noch auf die Lage des städtischen Versorgungsunternehmens Stadtwerke ein, und Kreisrat Roland Schilling informierte über die CDU-Kandidaten für die ebenfalls am 13.Juni stattfindende Wahl des Kreistags.

Die drei Kandidatinnen und 19 Kandidaten auf dem Gemeinderats-Wahlvorschlag der CDU sind zwischen 18 und 76 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt liegt bei 47 Jahren.

Infos im Internet:
www.cdu-eberbach.de


21.05.04

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