19.03.2024

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Der Vorsitzende will persönlich Päckchen verteilen


(Archivfoto: Hubert Richter)

(cr) Bedürftige Menschen in Eberbach dürfen sich in den nächsten Tagen über Geschenke vom AWO-Ortsverein freuen. Der Vorsitzende Gustel Mechler will die Taschen mit unterschiedlichem Inhalt persönlich verteilen. Wie es mit dem Verein im neuen Jahr weitergeht, scheint aber noch offen.

Seit vielen Jahren werden in der Adventszeit Menschen, die finanziell nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, vom Eberbacher Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt mit Präsenten bedacht. Die Päckchen wurden in der Vergangenheit ganz individuell, je nach Lebenssituation für die Beschenkten verpackt und wenige Tage vor Heiligabend übergeben.

Auch in diesem Jahr will Mechler das so handhaben. Der Inhalt der 40 Taschen, die er überbringen wolle, könne mit Spendengeldern eingekauft werden, so der Vorsitzende. Woher die Spenden kommen, wollte Mechler nicht bekannt geben. In den letzten Jahren waren immer die Haussammlungen, bei denen sich Privatleute und Firmen großzügig zeigten, die Haupteinnahmequelle des Ortsvereins. Diese Sammlungen seien in den Jahren 2016 und 2017 nicht mehr durchgeführt worden, bestätigte Mechler.

Überhaupt wurde es ruhig um den einst regen AWO-Ortsverein. Regelmäßig fand in den Herbstmonaten der AWO-Seniorennachmittag statt. Zu diesem Fest waren alle Eberbacher und Eberbacherinnen ab 63 Jahren eingeladen. Bereits im Jahr 2014 fand die Veranstaltung aus organisatorischen Gründen nicht statt. Im September 2015 wurde die Bevölkerung über 63 Jahren wieder in die Stadthalle eingeladen. Im Folgejahr und in diesem Jahr gab es wieder keinen Seniorennachmittag. Es gebe nicht genügend AWO-Mitglieder, die bei dieser Veranstaltung helfen könnten und würden, sagte Mechler. Außerdem seien die Besucherzahlen stark rückläufig gewesen, weil "die jungen Alten” sich selbst ungern zu den “Senioren" zählten, so das Fazit des Vorsitzenden.

Eine weitere Aktion des Vereins war das einwöchige Angebot beim Ferienspaßprogramm in den Sommerferien der Stadt Eberbach. Hier gab es im Jahr 2015 noch eine Warteliste von Kindern, die an den meist kostenfreien Fahrten und Aktionen teilnehmen wollten. Das Interesse der Kinder sei auch hier zurückgegangen, weshalb man sich im Jahr 2017 nicht beteiligt habe, sagt Mechler. Ebenso habe sich die AWO bisher nicht für Sommer 2018 angemeldet, das solle der neue Vorstand entscheiden, meint der aktuelle Vorsitzende, der im Juli 2011 als 1. Vorsitzender des AWO-Ortsvereins gewählt wurde und sich selbst als “kommissarischer Vorstand” bezeichnet.

Seit dem Jahr 2011 fanden weder Mitgliederversammlungen noch die turnusgemäßen zweijährigen Neuwahlen statt. Man finde niemand, der den Vorsitz übernehmen wolle, so Mechler. Allerdings solle im ersten Quartal 2018 zu einer Jahreshauptversammlung mit Wahl des Vorstands eingeladen werden. Dann wird wohl auch ein Kassierer gewählt werden müssen, denn dieser Posten ist seit rund zwei Jahren vakant.

Spenden nimmt der AWO-Ortsverein weiterhin für wohltätige Zwecke an. Obwohl es wegen der nicht stattgefundenen Mitgliederversammlungen in der Vergangenheit zu Problemen wegen der Gemeinnützigkeit des eingetragenen Vereins kam, ist dem Vernehmen nach die Gemeinnützigkeit zumindest bis Ende dieses Jahres gewährleistet, und die Spender könnten somit Spendenquittungen erhalten.

20.12.17

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