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In 125 Jahren vom Färber Müller zum modernen Eberbacher Modehaus


Historische Dokumente aus dem Archiv der Familie Müller sowie die Inhaberfamilie beim Studium alter Zeitungsausschnitte. (Foto:Claussen)

(jc) Nach dem Schuh- und Sporthaus "Fritz Karl" feiert innerhalb weniger Wochen jetzt ein zweites alteingesessenes Eberbacher Einzelhandelsunternehmen ein stolzes Jubiläum. Mit 125 Jahren blickt das Modehaus Müller in diesen Tagen auf eine beeindruckende Firmengeschichte zurück.
Im Jahr 1879 eröffnete der Färber- und Tuchmacher-Meister Georg Friedrich Müller, der Ur-Großvater der jetzigen aktiven Generation, ein Ladengeschäft im elterlichen Haus "Obere Badstraße 25" und ließ es im Handelsregister eintragen. Da die Räumlichkeiten für die aufstrebende Färberei sehr bald zu klein waren, richtete Müller in der Friedrichstraße eine neue Färberei ein. Aus dieser Zeit stammt der noch heute bekannte Hausname "Färber Müller".
Im Jahr 1923, nach dem Tode seiner Mutter, übernahm Friedrich Eugen Müller das elterliche Geschäft. Zusammen mit seiner Frau Marie ging er daran, das Geschäft weiter aufzubauen. Die schweren Lasten der Inflation hemmten bald ihre Bemühungen. Nach der Abwertung im November 1923 ging es langsam aber stetig wieder voran, weshalb die Räumlichkeiten in der "Oberen Badstraße" bald zu klein wurden. Durch Auflösung der "Restauration Weimann" im Jahr 1926 wurde in der heutigen Bahnhofstraße ein Objekt, die heutige Firma Geschenkhaus Lang, frei.
Wenige Jahre später reichten auch die neuen Räumlichkeiten nicht mehr aus, und man ging auf die Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten. Durch einen Zufall wurden sie 1931 gefunden, denn das damalige ev. Pfarrhaus, der heutige Standort, konnte käuflich erworben werden. Am 1. Oktober 1931 wurde ein für damalige Verhältnisse großzügiges Geschäft mit modernen Schaufensteranlagen eröffnet. Bereits 1933 wurde das Haus durch den Aufbau eines weiteren Stockwerks vergrößert.
Der zweite Weltkrieg unterbrach viele Hoffnungen und Erwartungen. Als am Ostersamstag 1945 die amerikanischen Soldaten in die Stadt Eberbach einmarschierten, war das Geschäft praktisch leer. In den nächsten drei Jahren bis zur Währungsreform 1948 musste man sich mühselig durchringen.
Marianne Müller, die heutige Senior-Chefin und Tochter von Marie und Friedrich Eugen Müller, war mittlerweile ebenfalls im Geschäft tätig. Zur Firma zählten damals acht Mitarbeiterinnen.
Zur Entlastung des Inhabers suchte die Firma einen Assistenten. Als Sohn eines früheren Kollegen in Thüringen bewarb sich Gerhard Müller – zufällig namensgleich – auf diese Stelle und hatte das Glück, diese Position zu erhalten. Am 1. Oktober 1948 trat er in die Firma ein, 1950 wurde aus dem Kollegensohn der Schwiegersohn.
1954 konnte der erste Erweiterungsbau nach dem Krieg begonnen werden und die Baulücke zwischen dem bestehenden Ladengeschäft und der damaligen alten Volksschule – heute Bosch/Papritz - wurde geschlossen. Das Grundstück war schon 1938 dafür erworben worden.
Weitere Bauabschnitte folgten 1958 und 1964 in den Abständen, wie von der Stadt weitere Anteile vom ehemaligen Schulhof erworben werden konnten. 1968 wurde mit einem Erweiterungsbau ein Eingang vom "Lindenplatz" geschaffen. Das benachbarte Gebäude der Familie Lang konnte 1972 angemietet werden. Durch diese Erweiterung konnte eine großzügige Damen-Oberbekleidungsabteilung geschaffen werden, und auch Räume für Wareneingang, Auszeichnung, Büros und Lagerräume kamen hinzu.
Im Jahr 1979 konnte das Unternehmen das 100-jährige Jubiläum feiern. 1983 trat der älteste Sohn von Gerhard und Marianne Müller, Dietrich Müller, in das Unternehmen ein. Der Generationswechsel im Hause Müller vollzog sich kontinuierlich ohne gravierende Einschnitte. So kam im Jahre 1985 Sigrid Müller, die jüngere Schwester, zur Verstärkung ebenfalls ins elterliche Geschäft.
1986 wurde das bisher größte Umbauvorhaben realisiert. Das gesamte Haus wurde neu konzipiert und modernisiert.
Bereits 1991 nahm man die nächste Erweiterung in Angriff. Im 1. OG konnte ein Durchbruch zum Haus Lang, in dem sich bereits seit 1972 die Damenabteilung befindet, geschaffen werden.
Nachdem das gesamte Haus immer stärker auf Mode ausgerichtet war, wurde die M-Boutique als Verkaufsfläche geschlossen und das Sortiment ins Haupthaus eingegliedert.
Ein Schicksalsschlag in der Firmengeschichte war das Jahrhunderthochwasser am 21. Dezember 1993. Das gesamte Erdgeschoss stand damals 60 Zentimeter unter Wasser. Der Schaden dieses Hochwassers lag allein bei Müller bei über einer Million Mark.
Am 14. April 1994 konnte die Wiedereröffnung gefeiert werden.
Die Jahre 1992 bis 1994 waren die umsatzstärksten Jahre in der Geschichte des Hauses Müller. Danach begann ein schleichender Rückgang durch einen Strukturwandel in der Handelslandschaft. Das Unternehmen nahm die neuen Herausforderungen an. Moderne EDV-Installationen sorgen für verbesserte Effizienz und Transparenz bei der betriebswirtschaftlichen Steuerung, elektronischer Datenaustausch mit Lieferanten sorgt für optimale Abläufe in der Logistik-Kette. Im Jahr 2003 wurde die bisher letzte große bauliche Veränderung vorgenommen. Das gesamte Haus wurde über die Sortimente neu gegliedert und Flächen neu zugeordnet.
Das Unternehmen hat in den letzten 50 Jahren weit über 250 Auszubildende eingestellt und mit Erfolg ausgebildet, was auch zukünftig fortgeführt werden soll. Heute beschäftigt das Modehaus insgesamt über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Vom 21.Oktober bis 6. November findet ein großer Jubiläums-Verkauf statt.

20.10.04

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