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Nachrichten > Kultur und Bildung

Musikalische Bälle zugeworfen


Zum Klatschen und Mitsingen animiert, beim Abschlusskonzert des Gospelworkshops unter der Leitung von Helmut Jost (l.).(Foto:privat)

(tw) (bb) Mit gut 100 Teilnehmern hatte der zweite Gospelworkshop mit Helmut Jost, veranstaltet von der evangelischen Kirchengemeinde Hirschhorn, noch einmal rund 30 Teilnehmer mehr als der erste vor genau einem Jahr. Bildete damals ein Gospelgottesdienst in der Kirche das Finale, so stand der eindrucksvoll stimmgewaltige Chor zum Abschlusskonzert am vergangenen Sonntag diesmal auf der Bühne des Bürgerhauses der Neckarstadt. Für die Akustik erwies sich der Saal als ideal. Wenige Takte genügten, um die Stimmung von der Bühne in den Publikumsraum zu übertragen. Klatschen und Mitsingen waren allenthalben zu beobachten, manche hielt es nicht auf ihren Sitzplätzen.
"Wie im vergangenen Jahr hat es Helmut Jost wieder verstanden, uns innerhalb von zwei Tagen nicht nur Lieder beizubringen, sondern zugleich die Gläubigkeit in dieser Musik zu vermitteln", sagt der Hirschhorner Pfarrer Tilman Pape, der wie im vergangenen Jahr an dem Workshop selbst teilgenommen hatte. Dabei spreche der renommierte Siegener Gospelmusiker gar nicht viel über seinen persönlichen Glauben. Doch hätten wenige Sätze ausgereicht, um die tiefe Frömmigkeit in einzelnen Liedern zu entdecken. Davon konnten sich auch die Zuschauer beim Abschlusskonzert überzeugen. Mit kurzen Erklärungen oder Textübersetzungen aus dem Englischen leitete Jost bisweilen von einem Lied zum nächsten über. Zwei gefühlvolle Balladen trug Jost solistisch vor, dabei begleitete er sich am Keyboard.
Der Gospelmusiker, der mit namhaften Sängern wie Xavier Naidoo, Phil Collins und Barry Manilow zusammengearbeitet hat, betonte, dass der bunt zusammengewürfelte Chor in nur zwei Tagen die Musik vortragsreif einstudiert hatte. Dies zeigte sich einmal mehr in einer vorher nicht abgesprochenen Interpretation, bei der Jost und der Chor sich gegenseitig gleichsam musikalische Bälle zuwarfen. Hätte der Chorleiter nicht verraten, dass es sich um eine Improvisation gehandelt hatte, es wäre wohl niemandem aufgefallen.

12.10.04

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