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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Sparwille contra Betreuungsqualität

(cr) An der zunächst harmlos erscheinenden Frage, wie denn die Forstreviere im Stadtwald künftig organisiert sein sollen, biss sich der Eberbacher Gemeinderat gestern Abend fast die Zähne aus.
Der Eberbacher Stadtwald ist mit 3500 Hektar einer der größten im Land und bedeckt rund 43 Prozent der Gemarkungsfläche. Bereits im Oktober 2002 hatte der Gemeinderat beschlossen, aus bisher vier Forstrevieren künftig drei zu machen, um im wirtschaftlich gebeutelten Forst Kosten zu sparen (wir berichteten). Aber auch fast zwei Jahre danach ist noch nicht geklärt, wie diese drei Reviere aussehen sollen. Somit werden derzeit noch vier Reviere von den drei Förstern Siegfried Riedl, Joachim Maier und Hubert Richter auf Grundlage von Vertretungsregelungen betreut. Während Riedl, der gleichzeitig die Stadtförsterei leitet, und Maier städtische Beamte sind, wird Richter vom Land Baden-Württemberg besoldet. Er arbeitet im Stadtwald auf Grundlage eines Vertrags, den die Stadt mit dem Land abgeschlossen hat. Dieser Vertrag läuft Ende dieses Jahres aus. Er verlängert sich aber um fünf Jahre, wenn die Stadt ihn nicht bis 30.Juni kündigt.
Für die Leistungen des Staatsförsters zahlt die Stadt einen sogenannten "Verwaltungskostenbeitrag" ans Land. Dieser Beitrag - derzeit rund 44.000 Euro jährlich - ist abhängig von der Fläche, die der staatliche Förster betreut: Je größer die Revierfläche, desto teurer wird es für die Stadt. Vergrößert sie die Reviere der städtischen Förster, entstehen ihr dagegen keine Mehrkosten. Die Verwaltung hat deshalb vorgeschlagen, das weggefallene Revier nicht gleichmäßig auf die drei Förster zu verteilen, sondern nur die beiden städtischen Reviere zu vergrößern, um den Verwaltungskostenbeitrag nicht zu erhöhen. Da das allein von den Förstern aber nicht zu schaffen ist, sollte der städtische Forstwirtschaftsmeister Revierleitungsaufgaben mit übernehmen, was die Revierleitung zwar auch verteuert, aber in geringerem Umfang als bei stärkerem Einsatz des Staatsförsters. Um die städtischen Förster im Gegenzug etwas zu entlasten, schlug die Verwaltung vor, die Privatwälder in Pleutersbach und Lindach künftig nicht mehr durch städtisches Personal betreuen zu lassen, sondern durch Landesbedienstete, was beim Pleutersbacher Ortsvorsteher Harald Rupp auf scharfe Ablehnung stieß.
Überrascht wurde die Stadt nun von der Ankündigung des Landes, dem staatlichen Förster noch zusätzlich Staatswaldflächen zu übertragen, falls die betreute Stadtwaldfläche nicht größer wird als bisher. Damit stünde der staatliche Revierleiter nicht mit seiner ganzen Arbeitskraft der Stadt zur Verfügung, sondern nur zu etwa zwei Dritteln, obwohl die Kosten für die Stadt unverändert blieben. Die SPD-Fraktion befürchtete deshalb einen zu starken Rückgang der Betreuungsqualität im Stadtwald. Die Genossen beantragten, die Revierfläche des Staatsförsters soweit zu erhöhen, dass dieser vom Staat keine zusätzlichen Flächen übertragen bekommt, sondern mit seinem ganzen Revier bei der Stadt arbeitet. Geschätzte Mehrkosten: rund 10.000 Euro jährlich, die aber zum Teil dadurch kompensiert werden könnten, dass der Forstwirtschaftsmeister weniger im Revierdienst eingesetzt werden müsste. Unterm Strich rechnete die SPD mit Mehrkosten von 5.000 Euro pro Jahr, wofür dann aber drei volle Revierleiterstellen zur Verfügung stünden. Die Kostenkompensation durch verringerten Einsatz des Forstwirtschaftsmeisters im Revierdienst konnten weder die Freien Wähler noch die CDU nachvollziehen und sprachen von "Schönrechnerei" und "Mogelpackung": Man habe definitiv von 10.000 Euro Mehrkosten auszugehen und das sei angesichts der schlechten Haushaltslage zu viel.
Nach langer Diskussion war man sich lediglich darin einig, den Vertrag mit dem Land nicht zu kündigen und weiterhin einen Teil des Stadtwalds durch das Land betreuen zu lassen. Auch Bürgermeister Bernhard Martin, nach seiner Meinung befragt, wollte sich nicht auf eine Marschrichtung festlegen. Man müsse abwägen zwischen größtmöglicher finanzieller Entlastung und forstlicher Betreuungsqualität.
Die Verwaltung wurde schließlich beauftragt, in Verhandlungen mit dem Land zu ermitteln, wie groß denn die staatlich betreute Stadtwaldfläche mindestens sein muss, damit dem Staatsförster keine weiteren Flächen zugeteilt werden. Der Gemeinderat soll über die Flächengröße dann entscheiden. Ungewiss ist allerdings, ob das noch vor der Sommerpause möglich ist.

25.06.04

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