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TÜV-Gutachter nahm Mobilfunk-Standorte unter die Lupe


Links bestehende und künftig mögliche Mobilfunkstandorte in Eberbach. Rechts Dr. Thomas Gritsch bei seinem Vortrag mit Bürgermeister Bernhard Martin (Mitte) und Stadtbaumeister Manfred Janner. (Repro/Foto:Richter)

(hr) Gerade mal ein Dutzend interessierter Bürgerinnen und Bürger fand sich zusammen mit Gemeinderatsmitgliedern, Ortsvorstehern, Bezirksbeiräten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung vorgestern Abend im Rathaus ein, um sich über das Eberbacher Standortkonzept für Mobilfunkanlagen zu informieren. Vor gut zwei Jahren hatte das Thema allein in Eberbach-Nord ein vielfach größeres und zumeist kritisches Publikum mobilisiert, als es um die geplante Errichtung einer Sendeanlage auf dem Turm der katholischen Kirche St.Josef in der Steigestraße ging (wir berichteten).
Dieses - inzwischen vom Antragsteller zurückgezogene - Vorhaben war es auch, das neben einigen weiteren Anträgen für Sendeanlagen die Stadtverwaltung zu dem Entschluss brachte, zunächst ein Konzept zu erstellen, die Bevölkerung darüber zu informieren und erst dann über Mobilfunkanlagen zu entscheiden.

Rechtlich gesehen hat die Stadt nur wenig Spielraum: Sendeanlagen unter 10 Meter Höhe sind ohnehin genehmigungsfrei. Bei höheren Anlagen ist das Einvernehmen der Gemeinde nur in Wohngebieten erforderlich. Lehnt sie dieses ab, muss sie eine triftige städtebauliche Begründung liefern, die zumeist juristisch kaum haltbar ist. Sofern die Anlagen den Vorschriften des Bundes-Immissionsschutz-Gesetzes (BImSchG) genügen, ist deren Errichtung praktisch nicht zu verhindern.
Allerdings gibt es einen "Mobilfunkpakt" zwischen Netzbetreibern und Kommunen, in dem sich die Telefonfirmen zu größtmöglicher Kooperation verpflichtet haben. Dadurch hat die Gemeinde Einflussmöglichkeiten und kann Alternativstandorte vorschlagen. In Eberbach wurde deshalb ein "Runder Tisch" zwischen Stadtverwaltung und Mobilfunkunternehmen gegründet.

Das nun vorgestellte Standortkonzept beleuchtet sowohl den Aspekt der Versorgungssicherheit als auch mögliche gesundheitliche Belastungen. Es wurde vom TÜV Süddeutschland erarbeitet. Autor Dr. Thomas Gritsch erläuterte die technischen Grundlagen des Mobilfunks. Durch die horizontale Abstrahlcharakteristik der Sender seien hoch gelegene Standorte prinzipiell zu bevorzugen, weil dann die Strahlenbelastung am Boden in Sendernähe geringer sei als bei tiefer montierten Anlagen. Die hochfrequente Strahlung, die gegenüber Rundfunksendern ohnehin vergleichsweise schwach ist, nehme mit der Entfernung zum Sender stark ab. Die Hauptbelastung entstehe durch die Handys selbst - im derzeit gängigen GSM-Standard bis zu 2 Watt. Künftige UMTS-Handys nehmen sich dagegen mit etwa 0,25 Watt geradezu harmlos aus.

Ein Warner vor den gesundheitlichen Gefahren der Strahlenbelastung ist Günter Engelhardt, Vorsitzender des Forschungskreises Geobiologie e.V.. Er betonte, dass bereits geringste Strahlendosen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hätten. Der Einzelne könne sich der allgegenwärtigen Strahlung durch die Sendeanlagen bereits jetzt nicht mehr entziehen, selbst wenn er auf Handy, schnurloses Festnetztelefon, Bluetooth oder WLAN verzichtet. Engelhardt mahnte einen kritischen Umgang mit dieser Technik an.

Im Rahmen der TÜV-Studie wurden auch die bestehenden und beantragten Senderstandorte in Eberbach beurteilt. Gritsch stufte sie entsprechend ihrer Eignung ein. Beispielsweise sei der Ohrsbergturm bestens als Sendestandort für das GSM-System geeignet. Von ihm aus könne ganz Eberbach-Nord abgedeckt werden. Für das auf kleinere Netzzellen und geringere Sendeleistung ausgelegte UMTS werde allerdings vermutlich ein zusätzlicher Standort im Bereich Gewerbegebiet Neuer Weg oder Schlüsselacker erforderlich. Gerade im Schlüsselacker, den Gritsch nur als bedingt geeignet einstuft, gibt es bereits eine Anlage im E-Netz, die aber noch nicht in Betrieb ist. Auf dem Krankenhaus ist ein D2-Sender in Betrieb, der aber noch nicht genehmigt ist. Diesen Standort hält der TÜV-Gutachter aufgrund der hohen Lage für gut geeignet und ebenso erweiterungsfähig wie den Umsetzer am Bocksberg. Auch für gut geeignet hält Gritsch den Standort Krösselbach gegenüber Lindach sowie die Stationen in Rockenau, Hesseneck und Brombach. Nur befriedigend sei der Mast im Heiner-Knaub-Weg, da er zu niedrig sei gegenüber der umliegenden Bebauung. Von der Bahn betriebene Funkanlagen am Lindacher Bahnhof (befriedigend) und am Scheuerbergtunnel (ausreichend) sollten eher auch nicht erweitert werden.

Aufgrund der Kessellage müssten die Eberbacher mit einer recht hohen Belastung durch TV- und Rundfunkstrahlen leben, betonte Gritsch. Für den Mobilfunk weise Eberbach aber eine hohe Zahl gut bis sehr gut geeigneter Standorte auf. Das Fazit des TÜV-Manns: Mit der Konzentration auf dem Ohrsbergturm hätte Eberbach "das beste Mobilfunk-Netz, das ich kenne - und ich habe viele kennen gelernt".

28.01.04

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