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Vortrag beim Volksbank-Forum begegnet Befürchtungen

(jc) (Quelle:Eberb.Ztg.) "Basel II" und das damit verbundene "Rating" der Firmen durch die Banken hieß das Thema im Volksbank-Forum am Montagabend im Kleinen Saal der Stadthalle. Rudolf Stephan, Referent Mittelstandsförderung beim Badischen Genossenschaftsverband, informierte die zahlreichen Interessierten anschaulich darüber, was das für sie in der Praxis bedeuten kann.
Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Neckartal, Herbert Hinterschitt, war sich bei seiner Einleitung bewusst, wie viele Ressentiments und Befürchtungen die genannten Stichworte bei allen im Geschäftsleben Stehenden auslösten, die in aller Regel auf Kredite angewiesen sind.
Aber bei "Basel II" gehe es nicht um etwas grundsätzlich Neues. Jede Bank habe schon immer ein "Rating" von ihren Kreditkunden, nämlich letztlich eine - mehr oder weniger subjektiv begründete - Meinung über ihre Zuverlässigkeit, denn schon immer liege es im Interesse aller, dass Kredite auch wieder zurückgezahlt würden.
Wer nun einen trockenen Vortrag über Paragraphen und Zahlen erwartet hatte, sah sich angenehm überrascht: Stephan brach die spröde Thematik auf, er machte viele Details anhand lebensnaher Beispiele nachvollziehbar und auch die ihnen zugrundeliegende Absicht verständlich. Er zeigte sich sehr für die Interessen des Mittelstands engagiert.
In Basel sei die „Bank für internationalen Zahlungsausgleich“ angesiedelt, erklärte er das Stichwort. Hier würden in einem umfangreichen Konsultationsprozess internationale Regeln für den Kreditverkehr ausgearbeitet, nicht immer einfach angesichts der teilweise großen Unterschiede in den Strukturen der Volkswirtschaften und den Gepflogenheiten im Geldverkehr.
Um die Risiken zu begrenzen, habe schon "Basel I" vor etwa 15 Jahren festgelegt, dass gewährte Kredite zu acht Prozent mit Eigenkapital der jeweiligen Bank zu unterlegen seien. Jetzt gehe es darum, diese pauschale Absicherung dem tatsächlichen - in der Praxis höchst unterschiedlichen - Risiko anzupassen und auch einheitlich zu definieren, was als "Sicherheit" anzusehen sei.
Wenn es an den ersten Vorstellungen starke Kritik insbesondere aus Deutschland gegeben habe, so sei das berechtigt gewesen. In der Folge sei es aber, und darauf legte er besonderen Wert, gerade der deutschen Mitsprache während des Meinungsbildungsprozesses gelungen, die individuellen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Denn die deutsche Wirtschaft zeichne sich im internationalen Vergleich vor allem durch die hohe Zahl kleiner und mittelständischer Betriebe mit hohem persönlichen Engagement der Inhaber aus. Auch mussten unterschiedlich gewachsene Verhaltensweisen berücksichtigt werden: Beispielsweise sei in Deutschland ein Kontokorrentkredit eine ganz normale Sache - undenkbar in einer Reihe anderer Länder.
In den jetzt vorliegenden Entwürfen seien gerade bei der Eigenkapitalunterlegung den kritisch beäugten Prozentzahlen der ersten Entwürfe die Zähne gezogen worden, erläuterte Stephan. Bei typisch mittelständischen Betrieben unterschieden sie sich jetzt praktisch nicht mehr von den bisherigen Werten. Inzwischen sei "Basel II" so weit, dass es 2007 in Kraft treten müsse, wenn die Initiative nicht selbst zum Flop werden solle.
Dafür müsse allerdings schon bald mit dem "Rating" begonnen werden, denn diese Bewertung eines Unternehmens sei kein einmaliger Schnappschuss, sondern die kontinuierliche Verfolgung seiner Entwicklung. Außerordentlich viel Arbeit komme dabei auch auf die Banken selbst zu - schon dies verhindere die allzu tiefe Einmischung in innerbetriebliche Angelegenheiten, die mancherorts befürchtet werde.
"Basel II" liefert für das Rating nur den Rahmen. Die Banken selbst - im vorliegenden Fall der Genossenschaftsverband - arbeiten ihre Bewertungskataloge aus, mit denen sie die Firmen den verschiedenen Risikoklassen zuordnen.
Wie sieht nun das Rating aus? Stephan erläuterte, dass zu 60 Prozent "harte", eindeutig aus den vorliegenden Geschäftszahlen abzuleitende Faktoren maßgeblich seien. Die übrigen 40 Prozent werden über einen Fragenkatalog ermittelt, der "weichere" Faktoren wie die Beurteilung des Jahresabschlusses , das Wettbewerbsumfeld oder Zukunftsplanungen einfließen lässt. Dabei werde darauf Wert gelegt, den notgedrungen subjektiven Eindruck des Bankmitarbeiters weitestmöglich durch standardisierte Kriterien zu ersetzen oder zumindest abzusichern.
Aber auch als Chance könne gerade der Mittelstand den neuen Zwang verstehen, manche bislang ungewohnte Fragen beantworten zu sollen, hatte Stephan schon im Untertitel seines Vortrages angekündigt. Denn eine klare Aussage zur eigenen Positionierung könne nur die Augen öffnen für Dinge, um die man sich bislang keine Gedanken gemacht habe – und wenn nur aus alter Gewohnheit.
Keine Kredite mehr vergeben zu wollen, verbiete sich für die Banken von selbst, sagte Hinterschitt abschließend, weil sie nicht zuletzt ja davon lebten, ihrerseits dabei in einer Konkurrenzsituation.
So viel technisches Verständnis Stephan für die geplanten Maßnahmen auch wecken konnte, Fragen aus dem Publikum verrieten die bleibende Befürchtung, dass für die Ratings nicht nur teurer Aufwand getrieben werde, sondern auch "Big Brother" damit einen großen Schritt vorankomme.

07.05.03

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