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Nachrichten > Kultur und Bildung

Reichsdeputationshauptschluss zerschlug die Kurpfalz


Vor dem Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises flattert die Flagge der ehemaligen Kurpfalz (Foto:Medienzentrum Heidelberg)

(bro) Der 25. Februar 2003 ist für die Geschichte der Kurpfalz kein Tag wie jeder andere. Es jährt sich zum 200. Male der Tag, an dem die Kurpfalz aufhörte zu bestehen. Zwar liest sich Paragraph 5 des Protokolls der außerordentlichen Reichsdeputation zu Regensburg wenig spektakulär, doch sein Inhalt ist für die Kurpfalz von einschneidender Bedeutung. So erhält der Markgraf von Baden für seine abzugebenden Teile an der im linksrheinischen Nahegebiet gelegenen Grafschaft Sponheim, sowie für seine Güter im Luxemburgischen und dem Elsaß u.a. "die pfälzischen Ämter Ladenburg, Bretten und Heidelberg mit den Städten Mannheim und Heidelberg." Die Stammlande der Kurpfalz wurden also an die Markgrafschaft Baden übertragen. Damit änderten sich Besitzverhältnisse, die eine beinahe 500-jährige Tradition aufwiesen.
Nicht nur in unserer Region, sondern im gesamten "Heiligen römischen Reich Deutscher Nation" wurden wegen der hegemonialen Bestrebungen Napoleons die politischen Landkarten neu gezeichnet. Einher ging die Säkularisierung und Mediatisierung der geistlichen Fürstentümer und Reichsstädte. Ihre Ländereien wurden als Entschädigungsleistungen für Adelshäuser eingesetzt. Der politische Einfluss der Kurpfalz ist nicht ausschließlich mit ihrer Zerschlagung durch den Reichsdeputationshauptschluss geschwunden. Er zeichnete sich bereits im Jahre 1777 ab, als Kurfürst Carl Theodor das Herzogtum Bayern erbte und entsprechend den Wittelsbacher Hausverträgen seinen Sitz nach München verlegen musste. Er hinterließ ein kulturell bedeutsames Land, dem aber die unmittelbare politische Kraft des Regenten fehlte.
Eine Vielzahl von heute noch gültigen Gemeindewappen sowie der Wappen des Rhein-Neckar-Kreises weisen auf die kurpfälzische Vergangenheit hin. Sie dokumentieren mit dem Kurpfälzer Löwen oder den Wittelsbacher Rauten ihre ehemalige Zugehörigkeit zur Kurpfalz. Finanzrat Theodor Wilckens aus Heidelberg beschrieb in den "Mannheimer Geschichtsblätter" vom November 1910 in einer bemerkenswerten Abhandlung die Fahnen der Kurpfalz. Grundlage seiner Forschung bildete die Handschrift aus dem Jahre 1604 der Mannheimer Hofbibliothek "churpfälzischer Unterthanen Kriegsfähnlein und monturen, eingetheilt nach Verschiedenheit der Oberämter, unter Friderico IV". Dieses für die Geschichte der Kurpfalz so bedeutsame Original wurde im II. Weltkrieg, als Bestand des Bayerischen Hauptstaatsarchivs in München, im April 1944 durch einen Brand vernichtet. Dank der Abhandlung von Finanzrat Theodor Wilckens ließ sich die Fahne der Kurpfalz des Jahres 1604 wie folgt rekonstruieren: "16 Horizontalstreifen, 4 mal rot-blau-weiß-gelb; auf der Mitte von (heraldisch) rechts nach links schreitend ein gelber Löwe, rot bewehrt, die linke Vorderpranke erhoben, die Rechte trägt den Reichsapfel." Eine solche Rekonstruktion befindet sich im Besitz des Rhein-Neckar-Kreises. Zur Erinnerung an das territoriale Ende der Kurpfalz wird diese Fahne am 25. Februar 2003 vor dem Landratsamt in Heidelberg in der Kurfürstenanlage 38-40 aufgezogen werden.

21.02.03

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