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Nachrichten > Kultur und Bildung

Der Eberbacher Kaisersaal


Li.: Eine Münze mit Porträt des Kaisers Nero in Verbindung mit dem Bild des Gottes Staatsgottes Jupiter als Wächter (custos), gemeint ist als Wächter über das römische Reich. (Fotos: privat)

(bro) (rst) Heute um 17.30 Uhr wird im Eberbacher Museum am Alten Markt eine Sonderausstellung über die Herrscherbildnisse der römischen Kaiser durch Bürgermeister-Stellvertreter Wolfgang Kleeberger und den Vorsitzenden des Museumsvereins, Prof. Dr. Reinhard Stupperich, eröffnet, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Die neue Sonderausstellung soll bis in die Osterferien zu sehen sein.

Die Ausstellung, die das möglichst realistisch gestaltete römische Herrscherporträt in Form von Abformungen aus den Beständen der Heidelberger Universitäts-Sammlung darstellt, vermittelt so einen Überblick über die propagandistische Selbstdarstellung der römischen Kaiser seit der Zeit des Kaisers Augustus bis zum mittleren 3. Jh. v. Chr..

Selbstverständlich wurden die Statuen und Büsten mit dem Portrait des amtierenden Kaisers nicht nur aus ästhetischen Zwecken angefertigt und vervielfältigt. Hauptzweck der Darstellung des Kaisers war die Verallgegenwärtigung - ein einfaches Mittel der Propaganda.

Kaiserstatuen waren aus dem Bild einer römischen Stadt nicht wegzudenken. Aufgestellt wurden diese auf öffentlichen Plätzen, so etwa dem Forum, aber auch in umliegenden Gebäuden sowie zur kultischen Verehrung im Tempel. Auch an Orten der Unterhaltung und Geselligkeit wie etwa Arenen, Thermen und Theatern durften sie nicht fehlen. Dabei konnte die Größe der Statuen von sehr kleinen Darstellungen bis hin zu weithin sichtbaren Kolossalstatuen reichen.

Im Heiligtum jedes römischen Militärlagers, also auch ringsum in den Randprovinzen am Limes, fand sich eine Kaiserstatue und auf Feldzeichen und Orden sowie auf Rüstungen und Schwertscheiden war oft der Kaiser abgebildet. So wurde das Kaiserbildnis bis in die fernsten Regionen des Imperiums getragen und diente der Motivation und als Loyalitätsbekenntnis.

Auch in privaten Häusern war es üblich, Kiaserstatuen und –bilder aufzustellen, da so eine klare Botschaft der Kaisertreue an Besucher vermittelt werden konnte. Die Portraits beliebter Kaiser blieben oft noch lange nach ihrem Tod an gut sichtbaren Plätzen in Landvillen oder Stadthäusern erhalten.

Doch nicht nur in Statuenform wurde die Erinnerung an den Kaiser im alltäglichen Leben wachgehalten. Reliefs mit Herrscherdarstellungen schmückten öffentliche Gebäude, Tempel, Triumphbögen oder Ehrensäulen - so beispielsweise die Trajanssäule - und auf Gemälden auf Leinwand oder Holz sowie Wandmalereien und Mosaiken war der Kaiser überall gegenwärtig. Sogar auf Schmuck wie Armreifen, Ringen und Fibeln wurde der Kaiser gerne abgebildet, ebenso auf Gemmen und auf Keramik gerade im zeremoniellen Bereich.

So schreibt der ehemalige Lehrer des Kaisers Mark Aurel (161 – 180 n. Chr.), M. L. Fronto, in einem Brief an seinen Schüler: „Du weißt ja, wie in allen Wechselbüros, Läden, Marktbuden, Bücherständen Vestibülen und Fenstern immer und überall deine Bildnisse ausgestellt sind. Meist freilich sind sie schlecht gemalt oder in einer groben, ja miserablen Manier modelliert. Und doch trifft mein Blick, wenn ich unterwegs bin, niemals ein Bild von dir, und mag es noch so unähnlich sein, ohne dass ich mit einem Lächeln an dich denken muss."

Am präsentesten im täglichen Leben römischer Bürger war aber die Darstellung des Kaisers auf den Münzen. Auf der Vorderseite war das Bildnis zu sehen, während auf der Rückseite durch Schlagworte und gezielte Darstellungen politische Propaganda betrieben wurde. Änderte sich diese oder wollte der Kaiser sich anders darstellen, so wurden neue Münzen geprägt. Besonders in einer Zeit, die ungleich der heutigen lange nicht so überflutet war von visuellen Eindrücken, war es sehr effektiv, dem römischen Volk den Kaiser in dieser Weise ständig vor Augen zu führen. Anhand der sehr präzisen Profilbilder von Kaiserporträts auf den Münzen ließen sich die antiken Statuen und Büsten von Kaisern auch durch die Archäologen identifizieren.

15.12.17

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