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Nachrichten > Kultur und Bildung

Heiko Plank: Instrumentenerfinder, Erbauer, Komponist und Spieler


(Foto: Thomas Wilken)

(tom) Einer der „außergewöhnlichsten Gitarristen der Welt“ kommt aus dem Odenwald. Heiko Plank trägt dieses Jahr die Auszeichnung eines ungarischen Festivals zusammen mit Kevin Casting. Ab dem 1. April starten die Konzerte des Kortelshütters in Ungarn und Rumänien. Dass man dort überhaupt in den Genuss seiner Musik kam, hat der 51-Jährige dem Internet zu verdanken. Denn er hatte eine Aufnahme seiner CD „Drifting Waves“ ins Netz gestellt, die der künstlerische Leiter des dortigen Festivals zu Ohr bekam.

Dass Heiko Plank mit dieser seltenen Ehrung bedacht wurde, führt er auf seine „Multifunktionalität“ zurück. „Ich bin in Personalunion Instrumentenerfinder, Hersteller, Erbauer, Komponist und Spieler“, macht er sein „Alleinstellungsmerkmal“ deutlich. Denn Plank spielt nicht eine „gewöhnliche“ Gitarre, sondern seine selbst entworfene, konzipierte und gebaute „plank“.

Die Saiteninstrumente reizten den gebürtigen Pfälzer wegen ihrer Vielseitigkeit schon immer. „Es gibt eine Unmenge Spielarten“, hebt er hervor, „man kann Gitarre quasi überall lernen – auf der Straße oder beim Virtuosen“. Plank reizen daneben die Unmengen an Instrumenten-Variationen. Und die Erschwinglichkeit. „Ein Klavier kann sich nicht jeder leisten“, erklärt er die Verbreitung des „populärsten Instruments überhaupt“.

Die Initialzündung für seine „plank“ kam mit einem Wettbewerb der Musikhochschule Trossingen. Da kam der Gitarrist mit einem Eigenbau in die Endausscheidung. Verlor zwar, aber das Interesse war geweckt. „Ich ging danach direkt in den Baumarkt“, erzählt Plank, kaufte sich einzelne Bestandteile. In der Nacht danach musste der massive Küchentisch aus Holz dran glauben. „Den habe ich zersägt, um einen Korpus zu konstruieren“, schmunzelt der Musiker. „Meine Frau hasste mich dafür“.

Aber das Ergebnis zählte: „Das daraus entstandene Urinstrument klang schon gut“, weiß Plank. Nicht so gut genug, dass man nicht noch daran hätte feilen können. „Ich habe mich von Modell zu Modell weiterentwickelt“, beschreibt der Ausnahme-Gitarrist das Erlernen seiner Fähigkeiten „von der Pike auf“. Drei bis vier Jahre dauerte das. Zwischenzeitliches Scheitern inklusive.

„In dieser Zeit bin ich nur noch wenig live aufgetreten“, konzentrierte sich Heiko Plank ganz auf die Entwicklung seines Instruments. Erst danach, nach Fertigstellung, als es funktionierte, „bin ich wieder eingestiegen“. Selbst geschriebene und darauf performte Stücke als Grundvoraussetzung. Die „plank“ ist dabei nicht nur seinem Namen nachempfunden, sondern ist auch als Analogie für die englische Bedeutung des Wortes „Brett“ zu sehen.

Denn viel mehr als ein Brett mit kleinem Korpus blieb nach der umfassenden Umarbeitung nicht übrig. „Ich habe nur das Nötigste drangelassen“, meint der Gitarrist. „Minimale Dimensionen erzeugen aber maximalen Klang“, weiß er um die Besonderheit des elektro-akustischen Instruments mit seinen acht Saiten. Der Ton entsteht akustisch im Griffbrett, dessen Schwingungen werden elektronisch abgenommen, wodurch ein „orchestermäßiger Sound“ entsteht.

Mit seiner Eigenkreation sorgte Heiko Plank weltweit für Aufsehen. „Es hat sich herumgesprochen, dass es in Deutschland einen Verrückten gibt, der was Besonderes gebaut hat“, lächelt er. Inzwischen hat für die „plank“ auch einen Schüler und einige Aufträge zum Instrumentenbau. Der geht in der Garage in Kortelshütte vor sich, die der Musiker zu einer Werkstatt umgebaut hat. Auf der Werkbank ist derzeit wieder ein Stück Holz eingespannt, das durch die Bearbeitung mit der Fräse schon Züge einer neuen „plank“ erkennen lässt.

„Ich würde gerne meine Neugierde behalten und immer auf dem Weg sein“, meint der Gitarrist mit Blick nach vorn. Er beschreibt sich selbst als „sehr experimentierfreudig und für alles offen“. So habe er auch schon Popsongs geschrieben, die im italienischen Radio liefen. „Ich habe keine Berührungsängste. Es gibt nur Musik“, sagt Heiko Plank.

Heiko Plank, geboren 1964, aus Kaiserslautern, studierte Gitarre bei Wolfgang Lendle. Der kürzlich Verstorbene war „eine große Figur in meinem Leben“, so der Musiker. Von 1981 bis 1998 war Plank Dozent für Gitarre an der VHS Kaiserslautern, seit 1985 unterrichtet er Konzertgitarre an der dortigen Musikschule und Akademie. Studium und staatliche Anerkennung in Gitarre und Orchesterleitung an der Bundesakademie Trossingen schlossen sich an. 1994 brachte er seine erste CD auf den Markt: „Handgemacht“, mit spanischer, südamerikanischer und eigener Gitarrenmusik. Zahlreiche weitere Aufnahmen, Kompositionen und Produktionen folgten. Aktuell ist Heiko Plank regelmäßig auf Festivals im In- und Ausland unterwegs und dort ein gefragter Gast. Vor kurzem war mit den beiden italienischen Ausnahmegitarristen Gionni di Clemente und Giovanni Seneca in der hiesigen Region unterwegs. Stolz ist er auf die Einladung der Jazzlegende Mike Rossi (Darius Brubeck Quartett), mit ihm im Sommer ein Konzert in Italien zu spielen.

31.03.16

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