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Nachrichten > Kultur und Bildung

Finnisch-deutsches Schülerprojekt über Tourismus


Auf den stadtökologischen Rundgang begab sich vorgestern die Delegation aus Finnland mit Dr.Harald Grote (l.). (Foto:Bernecker)

(hr) (stve) Voraussichtlich schon im nächsten Jahr werden Oberstufenschüler des Hohenstaufen-Gymnasiums zusammen mit Schülerinnen und Schülern von der Tohmajärven-Oberschule in Nordkarelien im finnischen Grenzgebiet zum früheren Russland über gemeinsamen Tourismuskonzepten brüten. Vorher allerdings - ins Auge gefasst ist bereits der Mai 2003 - soll eine karelische Schülergruppe nach Eberbach kommen, um ebenfalls ein touristisches Thema zusammen mit einer Arbeitsgruppe vom Hohenstaufen-Gymnasium in Theorie und Praxis aufzuarbeiten.
Initiiert und finanziell wesentlich unterstützt wird das Vorhaben über das Comenius-Programm der EU, das zum Ziel hat, Kontakte zwischen den Schulen auf gesamteuropäischer Ebene zu fördern. Im vergangenen Jahr haben die beiden Gymnasien erste Erfahrungen miteinander sammeln können. So hat sich die Comenius-Gruppe am HSG mit dem "Stadtökologischen Rundgang Nr.2" auseinandergesetzt und als Ergebnis den gleichnamigen attraktiv gestalteten Führer herausgegeben. Parallel dazu legte auch die finnische Comenius-Gruppe eine entsprechende Ausarbeitung vor. Als großes Manko wurde dabei von allen Beteiligten empfunden, dass die Kommunikation zwischen den beiden Schülerarbeitsgemeinschaften bislang lediglich via Internet möglich war. Ermutigt von den erfreulichen Resultaten will man nun auf neuen Wegen eine weitere Kooperation angehen.
Seit letztes Wochenende sind die beiden Fachlehrer Mia Lindell und Veijo Takula aus dem nordkarelischen Tohmajärven in Eberbach zu Gast, um gemeinsam mit dem Biologielehrer Dr.Harald Grote vom HSG die Themenfelder abzustecken und erste Vorbereitungen zu treffen. So soll angesichts des diesjährigen Stadtjubiläums natürlich die Burg Eberbach in die Initiative einbezogen werden, und auf das freundliche Angebot des Geschäftsführers des Naturpark-Infozentrums Hannes Melchinger, die Schüler-AG in der Naturpark-Werkstatt mitarbeiten zu lassen, wird man ebenfalls sicherlich gerne zurück kommen.
Großes Interesse für das Projekt zeigte Eberbachs Bürgermeister Bernhard Martin. Anlässlich eines Gesprächstermins der finnisch-deutschen Lehrkräfte im Rathaus dankte er für deren Einsatz, der weit über das Pflichtdeputat hinaus gehe und sagte seine Unterstützung zu. Er freue sich darauf, auch mal finnische Schülerinnen und Schüler im Rathaus begrüßen zu können. Wie HSG-Chef Günter Wiedemer bestätigte, seien seine Schüler hoch motiviert. Mangelndes Interesse brauche man auch im Hohen Norden nicht zu befürchten, berichtete Mia Lindell. Die finnischen Schüler nützten eifrig jede Gelegenheit, Fremdsprachen zu erlernen, und an der Tohmajärven-Oberschule hätten sich gut 20 % für Deutsch als zweite Fremdsprache entschieden.
Eberbach gefiel den beiden finnischen Gästen auf Anhieb, und vom historischen Stadtkern mit den romantischen Fachwerkgebäude, den mittelalterlichen Stadttürmen, der Füßgängerzone mit den schmalen Gasse und den vielen kleinen Ladengeschäften war man sichtlich begeistert.

17.01.02

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