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Nachrichten > Politik und Gesellschaft

Trauer - Das Leben muss weitergehen

(bro) (ab) Doch das ist gerade für Trauernde oft nicht vorstellbar: "Altes ist nicht mehr, neues Leben scheint unerreichbar fern. Die Welt ist zusammengebrochen. So lässt sich kurz die Zerrissenheit, Aussichtslosigkeit und Aufgabe eines Trauernden ausdrücken, die sich ab dem Tod, nach der Beerdigung und immer wieder auf dem endlosen erscheinenden Weg durch die Trauer so in immer neuen Facetten und Spielarten zeigt.
Empfindsam und ermutigend, mit einer Vielzahl von Erfahrungen und Erlebnisberichten auf Grund seiner reichhaltigen Erfahrungen als Trauerbegleiter in Stuttgart, führte Hermann Bayer, Referent des Vortragsabends zum Thema "Trauer – Begleitung“, seine Zuhörer, nachdem er sie zu Beginn mit meditativer Musik aus ihrem Alltag zum Thema abgeholt hatte.
Immer wieder schildert er Reaktionen, Empfindungen und Verhaltensweisen von Menschen gerade im ersten Jahr der Trauer, wie er sie vielfach in seinen Beratungen, in seinem Trauertreff "Lebenscafe“ und Begleitungen von Hospizdiensten erlebt.
Hilflos, alleingelassen mit sich und dem Wechselbad der Gefühle muss der Trauernde gerade nach dem Tod und der Beerdigung eine Menge von Dingen klären. Doch dann kehrt Ruhe ein und die neue Lebenssituation und die Trauer bekommen mehr Raum – und das Allein sein wird nach dem ersten Schock mit Macht erlebt, so erläuterte Bayer die Reaktionen und Empfindungen der Trauernden weiter. Die Hilflosigkeit des Trauernden trifft dann oft auf die Hilflosigkeit der Außenstehenden: "Jetzt ist’s doch schon vier Wochen her und im Himmel ist Platz für deinen Verstorbenen." Diese eben nur gut gemeinten Ratschläge entspringen oft einer Unsicherheit, wie mit dem Trauernden jetzt umzugehen ist und der Angst, sich selbst seiner Trauer, Verlassenheit und Schmerz zu stellen – und berührt zu werden. Solche Äußerungen empfindet der Trauernde allerdings nur als "harte Schlaglöcher auf seinem ohnehin steinigen Trauerweg“, die auf ein ganz gegenteiliges Empfinden des Trauernden treffen: Der Verlust ist noch neu und bleibt lebenslänglich, der Himmelsplatz für den Verstorbenen ist unerreichbar fern, er fehlt ihm jetzt und hier. Das Vertrauen in die eigene Lebensfähigkeit und Zukunft wird gar nicht gespürt, loslassen und nach vorne schauen ist nicht möglich, weil der Trauernde zuerst einmal den Verstorbenen festhalten will und muss und zurückschaut auf die gemeinsame Zeit. Dafür braucht und will er immer wieder Rückzug, Alleine sein und stille Zeiten.
Hermann Bayer berichtet dagegen immer wieder ermutigend von Trauernden, die begleiteten Raum für ihre Trauer bekommen haben und gibt damit einige trauer- und lebensfördernde Haltungen für Menschen weiter, die Trauernde begleiten: Zuhören, was der Trauernde (vielleicht immer wieder) erzählen muss und möchte, genau hinhören, welche Erfahrungen, Erlebnisse, Bilder, Hoffnungen und Enttäuschungen geäußert werden oder in den Zwischentönen anklingen und diese auch vorsichtig benennen, Nachfragen, um zu klären oder zu verdeutlichen, Mitgehen bei den Schritten, die der Trauernde Stück für Stück selbst erkennt oder in sich wieder entdeckt, Ermutigen zu allen Lebensregungen, die der Trauernde in sich spürt: zum Beispiel ein unvermutetes Lachen, das er sich verunsichert erst einmal verbieten will, oder die völlig unvernünftige und zur Trauer unpassende Lust, eine lange angestrebte Reise jetzt doch zu tun. Ein anderes Mal dann wieder "sich von allem Leben draußen zurückziehen“, weil die Trauer dann eben wieder Zeit braucht – auch nach ein, zwei oder mehr Jahren noch. Trauer braucht heute mehr denn je diese ermutigende Begleitung, betonte Bayer abschließend, denn im Gegensatz zu früher, als die Trauer eine einjährige, allgemein geachtete Schonzeit hatte, werden heute schon nach einer Woche Blumen, Kerzen, Kränze und Trauerkleidung abgelegt, "man muss wieder funktionieren“. Menschen gehen zur Tagesordnung über, - getrauert werden darf nur noch privat. Doch wenn Trauer, bzw. der Trauernde genug Zeit und Raum bekommt, dann kann das Loch, in das er fiel, zur Quelle werden, aus der er neu und andere leben“, ermutigte Bayer abschließend.

16.03.05

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